RMV-Aufsichtsrat: Zwischenbilanz zum Deutschland-Ticket

Ein junges Paar am Bahngleis mit einem Stadtplan

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Bus- und Bahnfahren ist dank Deutschland-Ticket preiswert wie nie. Wichtig ist aber auch, dass die Menschen verlässlich ankommen. In seiner Sitzung am 26. Juni hat der Aufsichtsrat des RMV die aktuellen Probleme der Schieneninfrastruktur sowie die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Züge thematisiert und eine Zwischenbilanz beim Deutschland-Ticket gezogen.

Angebotssicherung wünschenswert

Das Deutschland-Ticket kommt hervorragend an. Durch den Wechsel von 80000 Studierenden zum Deutschland-Semesterticket hat sich die Anzahl aktiver Deutschland-Ticket-Abos im RMV auf 530000 erhöht. Wichtig ist aber auch, dass die Menschen verlässlich ankommen. Besonders aufgrund von Personalengpässen und dem hohen Baugeschehen sind Verspätungen und Fahrtausfälle im RMV-Gebiet wie deutschlandweit auf ein inakzeptables Niveau gestiegen. Der RMV-Aufsichtsrat appelliert an die Infrastrukturbetreiberin InfraGo ihre Versäumnisse in der Personalplanung schnellstmöglich zu beseitigen und sicherzustellen, dass Bauarbeiten pünktlich beendet werden und nicht den Fahrplan durcheinanderbringen. Aber auch die Verkehrsunternehmen sind gefragt, alles dafür zu tun, trotz Fachkräftemängel ausreichend Personal anzuwerben und Engpässe bei Fahrzeug- oder Toilettenverfügbarkeit zu beseitigen. Nur im Zusammenspiel aus preiswerten Deutschland-Ticket und verlässlichen Fahrtenangebot ist der ÖPNV attraktiv.

Potenziale nicht ausgeschöpft

Das Deutschland-Ticket ist eine Tarif-Revolution. Wichtig ist nun aber, die singuläre Maßnahme fortzuentwickeln. Hierzu gehört insbesondere die dauerhafte Sicherung des Deutschland-Tickets, so dass auf Seiten der Fahrgäste sowie der Branche Planungssicherheit besteht. Die Finanzierung eines Deutschland-Fahrten-Angebots und das Schaffen deutschlandweiter Strukturen bei Marketing und Entscheidungsprozessen werden so erst möglich. Derzeit ist das Deutschland-Ticket ein Verbundticket, das bundesweit gilt, aber sein Potenzial nicht ausschöpft. Statt wie heute drei bis vier Prozent Neukunden, sind so die für einen wirtschaftlichen Erfolg maßgeblichen 20 Prozent oder die im Sinne der Klimaziele notwendigen 30 Prozent erreichbar.

RMV-Preisanpassung zum 1. Januar 2025

Der RMV-Aufsichtsrat hat zur Sicherung des Fahrtenangebots aufgrund der gestiegenen und weiterhin steigenden Personal- und Energiekosten eine Tarifanpassung um durchschnittlich vier Prozent zum 1. Januar 2025 beschlossen. Alleine die Energiekosten liegen rund 50 Prozent über dem Niveau von 2022, eine Beteiligung der Fahrgäste an den gestiegenen Kosten ist dadurch unausweichlich. Die Preisanpassung betrifft alle RMV-Fahrkarten, also auch die aktuell seltener verkauften Zeitkarten, da dies für die Höhe der Ausgleichsleistungen von Bund und Ländern relevant ist. Der Preis für eine Einzelfahrt in Frankfurt für einen Erwachsenen steigt beispielsweise von 3,65 Euro auf 3,80 Euro und eine Fahrt von Frankfurt nach Wiesbaden von 10,55 Euro auf 11,00 Euro.

Der Preis des Deutschland-Tickets bleibt stabil.