Pilotprojekte im RMV

© Pixabay/geralt
Mit wechselnden lokalen Partnern untersucht der RMV im gesamten Verbundgebiet, wie und unter welchen Umständen sich autonome Fahrzeuge in den öffentlichen Nahverkehr eingliedern lassen. Dazu gibt es das Projekt EASY (Electric Autonomous Shuttle for You). Die Kernidee ist, eine Roadmap für den zukünftigen Einsatz der neuen Technologie zu entwickeln und dabei zu erforschen, an welchen Stellen die Integration der autonomen Shuttles in die Leitstelleninfrastruktur von Verkehrsunternehmen gelingen kann. Die Fahrzeuge sind immer in unterschiedlichen Testfeldern unterwegs.
Die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojektes erfolgt durch die University of Applied Sciences Frankfurt, die dabei seitens des House of Logistics & Mobility (HOLM) als regionale Entwicklungs- und Vernetzungsplattform unterstützt wird.

© RMV/Christof Mattes
Im RMV-Gebiet sind so genannte RMV-On-Demand-Shuttle unterwegs. Dabei handelt es sich um flexible Verkehrsangebote, die digital per App, aber auch telefonisch buchbar sind. Die Shuttles in den Bediengebieten können dorthin bestellt werden, wo sie gebraucht werden, zu der Uhrzeit, zu der sie benötigt werden. Diese Angebote sind der Einstieg in eine flexible, geteilte, klimafreundliche und barrierefreie Mobilität. Das Verbundprojekt OnDeMo läuft als Pilotprojekt bis zum 31.12.2024 und wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

© rms GmbH
Der Coradia iLint ist der erste mit Wasserstoff betriebene Serienzug in Deutschland. Das RMV-Tochterunternehmen fahma hat die Wasserstoff-Fahrzeuge von Alstom beschafft, die zwischen Frankfurt und dem Taunus zum Teil schon seit Dezember 2022 im Einsatz sind. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) unterstützt diese Investition in klimafreundliche Mobilität.
Die weltgrößte Flotte an Wasserstoffzügen wird zukünftig im Werk von DB Regio in Frankfurt-Griesheim instandgehalten. Insgesamt werden dort 27 Züge des emissionsfreien neuen Fahrzeugtyps Coradia iLINT von Alstom gewartet. Die Tankstelle befindet sich auf dem Gelände des Industrieparks Höchst.
Die bestellten Fahrzeuge fahren zukünftig lokal emissionsfrei und zwar auf folgenden Strecken:
- RB11: Frankfurt-Höchst – Bad Soden
- RB12: Frankfurt – Königstein
- RB15: Frankfurt – Bad Homburg – Brandoberndorf (bereits zum Teil seit Dezember 2022)
- RB16: Friedrichsdorf – Friedberg

© RMV/Alex Schwander
RMV-Fahrgäste können sich bereits vor Fahrtantritt über die RMV-App oder die mobile Webseite m.rmv.de über das geschätzte Fahrgastaufkommen in den Verkehrsmitteln ihrer Route informieren. Die prognostizierte Fahrzeugbelegung wird als Piktogramm in der Verbindungsauskunft angezeigt. Ist das zu erwartende Fahrgastaufkommen auf der gewünschten Verbindung hoch, werden alternative Routen mit geringerem Aufkommen vorgeschlagen.
In Gießen gibt es zudem seit Juli 2022 das verbundweit erste Modellprojekt mit Echtzeitdaten.
Mit der verkehrsmittelübergreifenden Verbindungsauskunft können Fahrgäste bei der Planung ihrer Reiseroute neben den klassischen ÖPNV-Verbindungen mit Bussen und Bahnen auch weitere Verkehrsmittel bzw. Mobilitätsangebote einbeziehen. Möglich sind auch Kombinationen mit Carsharing, Bikesharing, dem Taxi oder dem eigenen Fahrrad.
Die Auskunft des Heimat-Verkehrsverbundes zeigt minutengenau an, wann Bus und Bahn kommen - doch außerhalb ist es schnell vorbei mit der Angabe von Echtzeit-Fahrtinformationen. Das will das bis Ende 2022 laufende Projekt "DEEZ - Deutschlandweite Echtzeitdaten“ ändern: In den Bundesländern vorhandene Echtzeit-Datendrehscheiben werden über zwei sogenannte "Regio-Cluster“ miteinander vernetzt. So können deutschlandweit die Prognosedaten unzähliger Verkehrsunternehmen zu hunderttausenden Fahrten einheitlich bereitgestellt werden. Neben Information über Abweichungen vom Fahrplan sollen im Verspätungsfall auch Fahrtalternativen vorgeschlagen werden.

© Markus Hammrich
Aufgrund der bundesweiten Bedeutung wird das Projekt zu großen Teilen vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert, zudem zahlt der Verein zur Förderung einer durchgängigen elektronischen Fahrgastinformation (DELFI e.V.) 40 Prozent der Projektkosten. DELFI wird nach dem Projektende auch den weiteren Betrieb der beiden Regio-Cluster finanzieren.
Einfach einsteigen und losfahren: Gemeinsam mit den Partnern FAIRTIQ und CUBIC hat der Verbund das Verfahren "RMVsmart-In/Out" als Teil seines Pilotprojekts "RMVsmart" entwickelt. Es nutzt Ortungsdaten, um die zurückgelegte Strecke zu ermitteln und den Ticketpreis zu berechnen: In der RMVsmart-App wird ein Schieberegler aktiviert, in Bus oder Bahn eingestiegen und beim Aussteigen der Regler wieder zurückgesetzt, um eine Fahrkarte zu kaufen.
Der RMV und seine Partner wollen die systemseitige Unterstützung des Check-Outs derart weiterentwickeln, dass der Fahrgast sich nur noch anmelden muss, wenn er das Fahrzeug betritt – das Fahrtende wird dann automatisch erkannt.

© Shutterstock/Zivica Kerkez
Im ÖPNV-Lab werden Projekte rund um die ÖPNV-Branche ins Leben gerufen. Es ist ein unternehmensübergreifender Versuchs- und Projektraum und Treffpunkt für die ÖPNV-Branche. Das ÖPNV-Lab dient als Impulsgeber und Ideenaufnehmer, als Plattform zum Austausch, zum Voneinander-Lernen und zur Präsentation für Innovationen. Institutionelle Partner des Netzwerks sind die DB Regio AG, das House of Logistics and Mobility (HOLM) und der Rhein-Main-Verkehrsverbund.

Die Technische Universität Dresden untersucht ab Januar 2023 mit einer Befragung die alltägliche Mobilität der Bevölkerung. An dieser Studie beteiligt sich der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) gemeinsam mit zahlreichen Städten und Lokalen Nahverkehrsorganisationen. Die Untersuchung ist Teil des Forschungsprojektes "Mobilität in Städten - SrV 2023", das in mehr als 500 deutschen Städten und Gemeinden zeitgleich läuft. Das Projekt liefert wichtige Erkenntnisse und Grunddaten für die örtliche und regionale Verkehrsplanung sowie die Verkehrspolitik.
Wie entwickelt sich Mobilität grundsätzlich? Wie kann Verkehr nachhaltiger werden? Und was braucht die Mobilität der Zukunft? Diese Fragen will der RMV im Forschungsprojekt "Kompass“ nicht nur mit Expertinnen und Experten diskutieren, sondern auch mit Menschen hier aus der Region. Mit verschiedenen Zielgruppen finden sogenannte Zukunftslabore statt, in denen die Teilnehmenden zu bestimmten Mobilitätsthemen befragt werden. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in Auftrag gegeben.