Für Kunstinteressierte und Naturliebhaber
Schon beim ersten Kunstwerk, das man beim Betreten des Hessischen Landesmuseums für Kunst und Natur erblickt, wird klar: Der Besucher ist hier nicht nur Betrachter, sondern wird auch Teil der Kunst - als Schöpfer und auch als Bestandteil des Kunstwerkes selbst. Viele Ausstellungsstücke sind begehbar, zum Mitmachen und Anfassen geeignet oder integrieren den Zuschauer in das mit Werk ein. Mit der RheinMainCard gilt im Museum der ermäßigte Eintrittspreis.
Zu Kunst werden
Mit "Jupiter im Oktogon" hat die deutsche Künstlerin Rebecca Horn eine Installation aus drei sich bewegenden Spiegeln geschaffen, die dem Betrachter immer wieder neue Perspektiven auf das gold-glänzende Decken-Mosaik des Oktogons im Foyer des Museums ermöglicht und ihm auch die Möglichkeit gibt, sich in der Spiegelung selbst im Werk wiederzufinden.
Dieses Element findet sich auch eine Etage höher in der Installation von Robert Seidel wieder: in der Projektionsskulptur "Grapheme" wird der Zuschauer mit seiner eigenen Spiegelung ein Teil der Arbeit. Zudem werden verschiedene Sinne angesprochen: "Grapheme" besteht aus vier Projektoren, die ein bewegtes Bild erzeugen und einer Spiegelwand, die den Zuschauer in sein Werk integriert - sowie einem Stereolautsprecher für akustische Reize.
Mitmachen und Anfassen erlaubt
"Nicht anfassen" - heißt die Prämisse in den meisten Kunstausstellungen. Doch hier wird der Besucher an vielen Stellen ausdrücklich zum Mitmachen aufgefordert. Das Treppenhaus ist geziert von tierischen Abbildungen - die ehemalige Besucher des Museum Wiesbaden zeichneten. An einigen Werken stehen Zeichenblöcke mit dem Hinweis bereit: "Nutzen Sie unser Angebot zum Zeichnen von Objekten in der Ausstellung". An anderen gibt es Quizfragen oder interessante Aufgaben zu lösen. Auch Anfassen ist erlaubt: die raue Oberfläche eines Wollhaarmammut-Backenzahns lässt sich nicht nur betrachten, sondern auch erfühlen. Mit ihren Beißerchen mussten die Mammuts sorgsam umgehen, denn sie bestimmten über Leben und Tod: Sobald die letzte der drei Zahn-Generationen unbrauchbar wurde, verhungerte das Mammut kläglich.
Mittendrin statt nur dabei
Im Bereich "Ästhetik der Natur" beginnen die Führungen für Kindergruppen beim großen Eisbären - eines der Herzstücke der Ausstellung. Streicheln ist hier zwar nicht erlaubt - jedoch fällt die fehlende Absperrung zu den Ausstellungsstücken auf. Man ist nicht nur ganz nah - sondern gleich mittendrin. Den imposanten Blauwal begleiten wir unters Wasser: der Raum um einen wird durch die Beleuchtung zu einem riesigen Aquarium. Die Insekten bewundern wir durch das Mikroskop, die Papageien "fliegen" zwitschernd über staunende Kinderaugen. Im südamerikanischen Regenwald lassen sich zum Beispiel ein Nasenbär, ein Quetzal und ein Schmuck-Hornfrosch spielerisch enttarnen.
Wo ist der Quetzal?
Impressionen: Dauerausstellung "Ästhetik der Natur"
Verschwimmende Grenzen
Wie auch die Grenzen zwischen Kunstwerk, Künstler und Betrachter verschwimmen, so verschwimmen auch die Grenzen zwischen den verschiedenen Stilen: Die Dauerausstellung der Naturhistorischen Sammlungen schlägt mit ihren vier Themenräumen Form, Farbe, Bewegung und Zeit eine Brücke zwischen Kunst und Natur. Im Jugendstil wiederum lassen sich in den Kunstwerken Elemente aus der Natur wiederfinden.
Impressionen: Dauerausstellung "Jugendstil"
Selbst zum Künstler werden: Jugendstil für Anfänger
Im Aktionsraum "Experiment Ornament" kann man der eigenen Kreativität freien Lauf lassen - und mit seinem Werk auch gleich ein Teil der Ausstellung werden: Studierende entwickelten ein digitales Vermittlungstool, bei dem vor allem junge Besucher an die Kunst des Jugendstils herangeführt werden. Auf dem Display werden Zeichenstil, Pinsel und Farben gewählt - aus Kacheln, Spiegelungen oder Mandalas werden im Handumdrehen kleine Kunstwerke - die dann gleich über einen Projektor an der Wand des Ausstellungsraums zu sehen sind. Freunde der digitalen Welt können die Schöpfungen auch über die sozialen Medien teilen, Selfies mit ihrem Werk machen oder sich per E-Mail schicken - diejenigen, die es lieber haptisch mögen, nehmen sich einen Ausdruck am Eingang mit.
Das Museum per App entdecken
"Mitmachen" ist auch in der tollen Museums-App Prämisse: hier kann man auf einen musikalischen Rundgang gehen und zum Beispiel zu Bildern der klassischen Moderne Kompositionen von Alexej von Jawlensky hören, virtuelle Führungen durch alle Bereiche absolvieren oder auf Ornamente-Suche in der Jugendstilausstellung gehen.
Kostenlose Museums-App im Google Play Store und im App Store herunterladen.
Impressionen: "Klassische Moderne" und "Alte Meister"
Kultur trifft auf Kulinarik
Das neue Museumscafé "Trüffel Feinkost" ist die letzte Station eines Tages voller neuer Eindrücke und mit ganz viel Spaß. Hier wird zum Abschluss noch der Gaumen mit Kaffee und Kuchen verwöhnt. Gedanklich ist hier schon der nächste Besuch in Planung - denn auf den vier Stockwerken gibt es noch so viel mehr zu entdecken ...
Schon vor dem Besuch Einblicke sammeln
Für Neugierige steht schon vor dem Besuch ein Trailer jeder Ausstellung auf dem Youtube-Kanal des Museums bereit. So kann man sich schon vorher auf die besonders interessanten Ausstellungsbereiche freuen - oder im Nachgang die vielen Eindrücke noch einmal Revue passieren lassen.
- Ein Streifzug durch das Museum (Video)
- Ästhetik in der Natur (Video)
- Alte Meister (Video)
- Klassische Moderne (Video)
- Jugendstil (Video)
Infos und Anfahrt
Alle Informationen zu den Öffnungszeiten, aktuellen Sonderausstellungen, Führungen und mehr gibt es auf der Homepage des Museums unter www.museum-wiesbaden.de.
Das Museum ist zentral gelegen und nur einen kleinen Spaziergang (10 Minuten) vom Wiesbadener Hauptbahnhof entfernt.

Ermäßigter Eintrittspreis mit der RheinMainCard

© #visitrheinmain
Mit der RheinMainCard ist die Fahrt mit Bus und Bahn nach Wiesbaden inklusive. Für das Museum Wiesbaden gilt außerdem der ermäßigte Eintrittspreis.
Im Übersichtsartikel zur RheinMainCard finden Sie weitere Ausflugsziele, bei denen Sie mit der RheinMainCard sparen können.
Mit dem Deutschland-Ticket ans Ziel
Mit dem Deutschland-Ticket sind sie schnell und günstig im RMV-Gebiet und darüber hinaus bundesweit unterwegs.
Das Ticket ist für beliebig viele Fahrten im Nah- und Regionalverkehr gültig. Egal, ob in Regionalzügen, Straßenbahnen, Bussen, U- oder S-Bahnen - mit der Fahrkarte kommen Sie für nur 58 Euro pro Monat überall ans Ziel.
Mehr Infos zum Deutschland-Ticket
Das Deutschland-Ticket können Sie in der "RMVgo App" erwerben und sind dann damit bargeldlos im RMV-Gebiet unterwegs. Geben Sie Ihr gewünschtes Ziel ein und lassen Sie sich direkt von Ihrem Standort aus eine aktuelle Verbindung mit Bahn, Bus, Sharing-Angeboten oder Fußweg anzeigen.

© VDV