Positive Bilanz nach letztem EM-Spiel in Frankfurt: Rund 30.000 Fans pro Spieltag reisten mit ÖPNV zum Stadion an
Mobilitätskonzept hat funktioniert • Stadt Frankfurt, Bundespolizei, Rhein-Main-Verkehrsverbund, Deutsche Bahn, Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ und Verkehrsgesellschaft Frankfurt sind nach letztem Spieltag in Frankfurt zufrieden • Großteil der Zuschauerinnen und Zuschauer nutzte den ÖPNV und leistete aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz
Abpfiff in Frankfurt: Nach dem letzten EM-Spiel in Frankfurt am Main am 1. Juli ziehen die Stadt Frankfurt, die Bundespolizei, der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), die Deutsche Bahn (DB), die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ und die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) eine positive Bilanz des Mobilitätskonzeptes: 230.000 Fans waren an den fünf Spieltagen im Stadion zu Gast. Die meisten reisten klimafreundlich mit Bus, Straßenbahn und Bahn an. An den Spieltagen haben traffiQ und die VGF zehn Sonderzüge zum regulären Straßenbahnangebot eingesetzt. Zusätzlich wurden die Haltestellen am Stadion an Spieltagen von bis zu 16 Stadtbussen pro Stunde bedient. Die S-Bahn Rhein-Main bot an Spieltagen täglich rund 300 Fahrten zum Stadion. Dazu kamen noch zusätzliche Sonderhalte von Regionalzügen an der Station Frankfurt Stadion. Auch zur Fanzone verlief die An- und Abreise bisher weitestgehend reibungslos.
Viele Turnierbesucherinnen und -besucher waren in den ICE und Intercity-Zügen nach Frankfurt unterwegs. Dafür standen den Fans täglich rund 300 Züge von und nach Frankfurt mit 190.000 Sitzplätzen zur Verfügung. Am Frankfurter Hauptbahnhof waren während der EM an Spieltagen rund 100.000 Reisende mehr pro Tag zu Gast als sonst. Am Frankfurter Hauptbahnhof, am Flughafen Fernbahnhof und an der Station Frankfurt Stadion hatte die DB das Personal an den Spieltagen deutlich aufgestockt. Neben mehrsprachigen Reisendenlenkerinnen und -lenkern waren hier Volunteers der Stadt Frankfurt sowie freiwillige DB-Helferinnen und -helfer im Einsatz. Rechtzeitig zum Beginn der EM öffnete die DB auch den ersten Abschnitt der neuen B-Ebene unter dem Hauptbahnhof. Die Gäste konnten so komfortabel durch den künftigen Geschäftsbereich im unterirdischen Bahnhofsteil zu ihren Zügen bzw. zu den Public Viewing Bereichen in der Stadt sowie zum Stadion gelangen.
Auch die Bundespolizeidirektion Koblenz zieht nach den fünf Spieltagen in der Frankfurt Arena ein durchweg positives Fazit – das Einsatzkonzept hat sich bewährt. Für die Bundespolizeidirektion Koblenz lag der Schwerpunkt der Einsatzmaßnahmen hierbei auf der An- und Abreise der Fans über den Frankfurter Hauptbahnhof sowie die Zu- und Ableitung am Bahnhof Stadion zur Frankfurt Arena. Für das gemeinsam erarbeitete Einsatzkonzept konnte auf die umfänglichen Erfahrungen aus Bundesliga- und europäischen Fußballspielen, sowie die Erkenntnisse aus Großereignissen wie der NFL oder Konzerten zurückgegriffen werden.
An den Spieltagen waren am Spielort Frankfurt am Main in der Spitze jeweils zwischen ca. 500 und 800 Kräften in den Einsätzen gebunden und sorgten dafür, dass es zu keinen nennenswerten Vorfällen kam. Insbesondere die umfängliche Zusammenarbeit mit der DB, der Landespolizei sowie den weiteren Partnerinnen und Partnern ermöglichte es, dass die Fans friedlich und mit guter Stimmung von und zum Stadion gelangten
Ein großer Teil des Erfolges geht auf den Einsatz der ausländischen Unterstützungskräfte (AUK) sowie Polizeikräften aus Nicht-EU-Staaten als Einsatzbeobachter (EB) zurück. Durch sie konnten die Fans in der jeweiligen Landessprache über aktuelle Maßnahmen, Sperrungen oder ihre Zugfahrten informiert werden.
Mike Josef, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, freut sich über das positive Resümee: "Alle Fans sind gut zum Stadion gekommen und auch wieder abgereist. Das ist in Anbetracht der Anzahl der angereisten Fans und der Euphorie, die mancher Fan an den Tag gelegt hat, keine Selbstverständlichkeit. Alle Sicherheitskräfte aber natürlich auch das Fahrpersonal waren wachsam und auf eine sichere An- und Abreise bedacht. Außerdem haben DB AG, Bundes- und Landespolizei und VGF in unserem Host City Coordination Center vorbildlich zusammengearbeitet, Informationen ausgetauscht und sich gegenseitig unterstützt."
"Die flächensparenden Verkehrsmittel haben während der EM signifikant dazu beigetragen, den Verkehr auf den Straßen zu entlasten. Zur EM hat sich die langjährige Erfahrung unserer ÖPNV-Expertinnen und -Experten ausgezahlt, zu Großveranstaltungen im Stadion ein sehr gutes Angebot an Bahn und Bus bereitzustellen. Natürlich wird es vor und nach den Veranstaltungen mal etwas enger in den öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn so viele Menschen gleichzeitig zum Stadion oder wieder zurückwollen – aber alle sind gut ans Ziel gekommen. Besonders bedanken möchte ich mich bei den Fahrerinnen und Fahrern von Bus und Bahn, die sich hier richtig ins Zeug gelegt haben", sagt der Frankfurter Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert.
"Mehr als 30.000 Besucherinnen und Besucher pro Spiel sind mit Bus und Bahn zu den EM-Spielen ins Stadion gefahren. Ich danke allen, die in der Planung, als Volunteer, im Stellwerk oder als Fahrer dafür gesorgt haben, dass ein so hoher Anteil von Fans wie wohl noch nie mit Bus und Bahn anreiste. Möglich war das nur, weil alle Partner an einem Strang gezogen haben. Die EM hat mal wieder gezeigt: Ohne Bus und Bahn geht es nicht. Wir haben die Leistungsfähigkeit des ÖPNV gezeigt, wobei wir natürlich von Personal bis Infrastruktur die Limits ausgereizt haben. Wichtig ist daher, auch in schwierigen Kassenlagen in den ÖPNV zu investieren", so Prof. Knut Ringat, RMV-Geschäftsführer.
"Wir ziehen eine positive Bilanz für die Stadionverkehre an den fünf Spieltagen in Frankfurt. Rund 20.000 Fans hat allein die S-Bahn Rhein-Main an jedem Spieltag zusätzlich befördert, d. h. rund 40.000 Fahrten bei An- und Anreise. Das sind mehr als doppelt so viele Fans wie an normalen Bundesliga-Spieltagen. Das in den letzten Monaten gemeinsam mit allen beteiligten Partnerinnen und Partnern bei der UEFA, der Stadt Frankfurt und den Sicherheitskräften erarbeitete Verkehrskonzept hat gut gegriffen. Trotz unplanbarer Ereignisse wie z. B. die starken Unwetter oder Personen im Gleis lief die An- und Abreise zuverlässig. Insgesamt erlebten wir in unseren S-Bahnen ein fröhliches Fanfest, bei dem die Fans gemeinsam friedlich feierten“, sagt Christian Roth, Vorsitzender der Geschäftsleitung der S-Bahn Rhein-Main.
"Es war ein tolles Erlebnis, die Fußball-Europameisterschaft 2024 in unserer Stadt zu haben. Es freut uns, dass die Verkehre zum Stadion im Großen und Ganzen gut funktioniert haben. Wir hoffen, dass sich unsere Gäste in Frankfurt und dem Frankfurter Nahverkehr wohl gefühlt haben und freuen uns auf ein Wiedersehen im Nahverkehr unserer Stadt", fasst Prof. Dr.-Ing. Tom Reinhold, Geschäftsführer der Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ, zusammen.
"Wir haben gesehen, dass EM-Spiele anders sind als Bundesliga-Spiele oder Rockkonzerte im Stadion – deutlich mehr Fahrgäste, weil mehr Zuschauer den öffentlichen Verkehr nutzen, ein sich zeitlich länger ziehender Antransport mit volleren Bahnen, unter Umständen Fan-Märsche auf den Gleisen. Insgesamt hat sich die umsichtige Vorbereitung der VGF auf diese Großveranstaltung aber in einem reibungslosen Stadion-Betrieb ausgezahlt, so dass wir zufrieden auf die Spiele in Frankfurt sehen können. An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an alle, die das bei der VGF möglich gemacht haben", bilanziert Michael Rüffer, Geschäftsführer Technik und Vertrieb der VGF.
Stand: 02.07.2024