Lehrpfad für junge und erfahrene Wetterforscher
Es ist immer da, ständig im Wechsel und beeinflusst unsere Kleidungswahl: das Wetter. Meistens nehmen wir es unbewusst wahr, im Fernsehen folgen wir automatisch dem Wetterbericht im Anschluss an die Nachrichten, auf dem Smartphone erscheint das Wolken-, Gewitter-, Regen- oder Sonnensymbol direkt auf dem Startbildschirm und einige halten morgens ganz selbstverständlich ihren Arm aus dem Fenster, um die aktuelle Temperatur zu fühlen. Das Wetter kann unsere Stimmung beeinflussen, Freude (Regenbogen) verursachen und Staunen (Blitze), aber auch Beschwerden (Kreislauf) und Schmerzen (Sonnenbrand).
Ungeachtet von wetterabhängigen Berufen aus der Landwirtschaft, Briefzustellung, dem Personennahverkehr oder Notdiensten scheint es vielen Menschen wichtig zu sein, über die Beschaffenheit der Moleküle in der Atmosphäre Tag für Tag Bescheid zu wissen.
Doch was ist das Wetter eigentlich, wie werden die Daten zur Messung von Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Windstärke und Niederschlagsmenge gesammelt und ausgewertet? Wie ist eine genaue Vorhersage möglich?
Im Wetterpark Offenbach gibt es seit 2005 Antworten auf all diese Fragen. Der 20.000 Quadratmeter große Lehr- und Erlebnispfad vermittelt an verschiedenen Stationen das Zusammenspiel von Sonne, Wasser und Luft und macht Wettererscheinungen sinnlich erfahrbar. Der öffentlich zugängliche Park lässt sich auf eigene Faust erkunden, wer möchte, kann sich aber auch zu einer Führung anmelden.
Rabatttipp:
Für den Freizeittipp eignet sich die RheinMainCard. Hiermit erhalten Ausflügler 50 Prozent Rabatt auf den Ticketpreis bei einer öffentlichen Führung im Wetterpark Offenbach. Die Fahrt mit Bus und Bahn an zwei aufeinander folgenden Tagen ist inklusive.
Das Besucherzentrum ist Treffpunkt, Lern- und Entdeckungsort zugleich
Im Juli 2014 öffnete das mit Zinkblech verkleidete Besucherzentrum seine Türen und steht seitdem ganzjährig zum Informieren, Lernen und Ausprobieren zur Verfügung.
Es ist Schutzhütte und Forschungsraum zugleich, auf 87 Quadratmetern werden Wetterphänomene anhand von Schaubildern, Erklärtexten und (interaktiven) Exponaten veranschaulicht. So lässt sich zum Beispiel mit einer Handkurbel ein kleiner Tornado in einem Wasserbehälter selbst erzeugen.
Auf der Rückseite des Besucherzentrums befindet sich eine Wettertribüne, die als Erholungsort und "grünes Klassenzimmer" dient sowie für Open-Air-Veranstaltungen genutzt wird.
Automatische Wetterstation - Messstation des Deutschen Wetterdienstes
Gegenüber des Wetterpark-Besucherzentrums ist die automatische Wetterstation installiert. Die zwölf empfindlichen Sensoren des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sind aus Sicherheitsgründen eingezäunt, so können die gemessenen Daten ungestört zum DWD-Großrechner übertragen, geprüft und im Anschluss weltweit verbreitet werden. Hier können sich die Besucher einen Überblick über die aktuellen Messwerte zur Windgeschwindigkeit, Lufttemperatur, Windrichtung, Wolkenhöhe, Luftfeuchtigkeit und zum Luftdruck verschaffen. Am blauen Container laufen Animationen zum aktuellen Wetter in Hessen und Deutschland.
Von der Sonne lernen
Die Sonne ist der Antrieb des Wetters, sie lässt Tag und Nacht und die Jahreszeiten entstehen. An der Station vor Ort bildet eine Sonnenuhr die aktuelle Tageszeit ab. Außerdem wird das Miteinander von Sonne, Strahlung und Energie dargestellt und es lässt sich die Kraft der Sonne auf einem schwarzen Untergrund erfahren.
Atmosphäre und Luftdruck
Die Atmosphäre wird im Wetterpark durch einen begehbaren Hohlkörper dargestellt. Der Blick von dort ist frei und führt direkt in den Himmel bzw. die Atmosphäre. Schaubilder erläutern ihren chemischen und physikalischen Aufbau. Bildlich gedacht, ist die Atmosphäre ein riesiges Meer aus Luft, das unsere Lebensqualität prägt und in dem sich unser Wetter "abspielt".
Hat Luft ein Gewicht? Um dieser Frage nachgehen zu können, steht an der Station Luftdruck ein 3x3 Meter großer orangefarbener Würfel, in den man hineinsteigen kann. Dann gilt es, ein 27 Kilogramm schweres Metallstück hochzustemmen, dessen Masse dem Gewicht von 27 Kubikmetern Luft entspricht. Das Metall ist viel kleiner als der Würfel, die Masse deutlich spürbar. Mit Blick auf den Luft-Würfel wird dem Besucher die unterschiedliche Stofflichkeit und Dichte von Luft und Metall klar.
Wind
Was ist Wind? Bewegte Luft. Das klingt einfach, fast aber zu kurz. Wind sorgt für einen Ausgleich zwischen warmen und kalten Luftmassen.
Das 20 Fahnen umfassende Feld im Wetterpark hilft bei der Bestimmung der Windrichtung. Wenn man dort etwas länger verweilt, merkt man, dass nicht alle Fahnen stets in die gleiche Richtung zeigen. Grund dafür sind bodennahe Verwirbelungen der Luftschicht, die Einfluss auf einzelne Fahnen haben. Jetzt wird auch klar, warum der Wind an der automatischen Messstation in zehn Metern über dem Boden gemessen wird.
Aussicht genießen von der 10 Meter hohen Plattform
10 Meter hoch, futuristisches Design, beliebte Aussichtsplattform: Auf dem Sicht- und Dunstturm eröffnet sich bei gutem Wetter ein sagenhafter Ausblick ins Rhein-Main-Gebiet und bis in den Taunus hinein. Infotafeln erläutern die Themen Lufttrübung (Nebel, Dunst, Smog) und Sicht inklusive Weitenbestimmung.
Mobiler Bienenstock machte Halt im Wetterpark
Königlicher Besuch im Wetterpark: Die Regionalpark-Wanderbienen waren zu Gast. Die rund 50.000 Tiere des mobilen Bienenstocks schwärmten über die Wiesen des Parks und dem Buchhügel aus, sammelten Blütennektar, Pollen und bestäubten Pflanzen.
Der Bienenwagen ist Teil eines Projektes des Regionalparks RheinMain mit der Frankfurter Künstlergruppe finger. Weitere Informationen zum Projekt: www.wanderbienen.de
Strahlstrom
Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Klettergerüst auf einem Spielplatz. Auf den zweiten Blick auch. Und es kann auch als solches benutzt werden. Allerdings steht das Exponat "Strahlstrom" hier im Wetterpark, um das Phänomen "Jetstream" zu veranschaulichen. Es zeigt wie die Luftströme in der oberen Atmosphäre mit Wettervorhersagen zusammenhängen und wie die stärksten natürlichen Winde das Klima beeinflussen.
Wettersatellit
Satelliten sind heutzutage unverzichtbar für Wetterprognosen. Im Park steht ein Modell eines Satelliten vom Typ Meteosat 9 im Maßstab 1:4. Sein großer Bruder befindet sich seit vielen Jahren in 36.000 Kilometern Höhe über dem Äquator und liefert Daten und Bilder ans EUMETSAT-Kontrollzentrum in Darmstadt. Sie geben Aufschluss über den Feuchtigkeitsgehalt und Staubanteil in der Luft sowie über die Verteilung von Eis und Schnee.
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Weitere Wetterpark-Impressionen
Mit dem Deutschland-Ticket ans Ziel
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