Verkehrs- und Mobilitätsplanung
Fahrplan der Zukunft entwickeln
Liniennetz und Fahrplan sind im gesamten RMV-Gebiet abgestimmt, sodass alle Städte und Regionen sinnvoll miteinander verknüpft werden. Zuständig dafür ist der Geschäftsbereich Verkehrs- und Mobilitätsplanung. Er schreibt jährlich die Fahrpläne von Bussen und Bahnen fort und entwickelt sie in Zusammenarbeit mit den Lokalen Nahverkehrsorganisationen weiter. Kurzfristig anfallende Zusatzverkehre, etwa für größere Sport- und Kulturveranstaltungen, werden ebenfalls hier organisiert.
Eine weitere zentrale Aufgabe ist die Entwicklung des Verbundweiten Nahverkehrsplans: Dieser beschreibt, wie das öffentliche Verkehrsangebot sowie die Infrastruktur – also zum Beispiel Bahnhöfe und Schienennetze – langfristig ausgebaut werden sollen. Dabei ist es notwendig, strukturelle Trends und deren verkehrliche Auswirkungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln, damit der Öffentliche Nahverkehr auch die künftigen Bedürfnisse der Fahrgäste erfüllt und damit die Region Frankfurt Rhein-Main stärkt.
Thomas Busch ist Leiter des Geschäftsbereichs Verkehrs- und Mobilitätsplanung:
"Unseren Fahrgästen wollen wir ein bestmögliches Fahrplanangebot bieten. Dafür müssen wir nicht nur die jeweilige Verkehrsnachfrage im Auge haben. Auch die aktuellen Trends und zukünftige Entwicklungen müssen wir berücksichtigen. Das betrifft unser gesamtes Aufgabenfeld, von der Bestellung von Zusatzverkehren bei Großveranstaltungen, über das Erstellen des jeweiligen Jahresfahrplanes bis hin zu unserem langfristigen Einsatz für bessere und zusätzliche Schienenwege."
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund verfügt nicht über ein eigenes Schienennetz. Dennoch kann er als Moderator und Ideengeber in der Region wichtige Impulse setzen.
Als Aufgabenträger hat sich der RMV das Ziel gesetzt, seinen Fahrgästen vom Start bis zum Ziel eine attraktive Wegekette anzubieten. Die Aktivitäten sind breit gefächert:
Schienenverkehr
Im Schienenverkehr passiert das beispielsweise
- beim Neu- und Ausbau von Strecken,
- beim Ausbau von Knotenbahnhöfen und neuer Sicherungstechnik, damit der Integrale Taktfahrplan mit seinem 15-30-60-Minuten-Angebot optimiert wird,
- bei der Modernisierung von Stationen, insbesondere zugunsten der Barrierefreiheit, der subjektiven Sicherheit und der besseren Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln und
- beim Neubau von Stationen,
- beim Einsatz moderner, durchgängiger Fahrzeuge.
Der RMV nimmt - wo immer möglich - Einfluss, indem er Verkehrsleistungen ausschreibt beziehungsweise bestellt.
Busverkehr
Auch im Busverkehr gibt der RMV wichtige Impulse zur Infrastruktur, um
- Buslinien effizient auf den Schienenverkehr abstimmen zu können,
- Liniennetze zu verbessern,
- ein Gestaltungskonzept für die Haltestellen umzusetzen und
- für den Einsatz moderner, umweltfreundlicher und barrierefreier Fahrzeuge zu sorgen.
Stationsmodernisierungen
Der RMV unterstützt Modernisierungsmaßnahmen von Anfang an. Er
- übernimmt eine moderierende Rolle zwischen den Partnern (das sind in der Regel Verkehrsinfrastrukturunternehmen wie zum Beispiel DB Station&Service, die Kommunen, in der die jeweilige Station liegt, und das Land Hessen, das Fördermittel für die Modernisierung zur Verfügung stellt),
- beteiligt sich an den Planungskosten,
- strebt an, weitestgehende Barrierefreiheit herzustellen,
- möchte die Aufenthaltsqualität verbessern und
- den Fahrgästen die Information und Orientierung erleichtern.
Die "Rahmenvereinbarung Hessen" zwischen dem Land Hessen, den drei Verkehrsverbünden - Rhein-Main-Verkehrsverbund, Nordhessischer Verkehrsverbund und Verkehrsverbund Rhein-Neckar - und der DB Station&Service AG regelt beispielsweise die Modernisierung und den stufenfreien Umbau von 93 Bahnhöfen in Hessen. Bis zum Jahre 2019 wurden bereits insgesamt 258 Millionen Euro an Investitionen geplant.
Der RMV arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung und dem Ausbau der angebotenen Verkehrsdienstleistungen. Nicht jede gewünschte Verbindung ist wirtschaftlich realisierbar. Dennoch hat der RMV seine Verkehrsdienstleistungen seit seiner Gründung 1995 um mehr als 20 Prozent ausgebaut. So wuchs das S-Bahn-Netz und der Integrale Taktfahrplan wurde eingeführt. Schienenverbindungen wurden modernisiert und erheblich leistungsfähiger, wie beispielsweise die Odenwaldbahn. Im Busbereich nutzte der Verkehrsverbund die Ausschreibungen als Chance, ganze Netze neu zu ordnen und zu optimieren.
Optimales Verkehrsangebot
Um eine neue regionale Schienen- oder Busverbindung zu installieren, führt der RMV eine Bedarfsanalyse durch, stellt eine Kosten-/Nutzenrechnung auf und trifft bei positivem Ergebnis zusammen mit allen beteiligten Partnern Finanzierungsvereinbarungen. Danach beginnt die wettbewerbliche Ausschreibung der neuen Verkehrsleistung. In einem weiteren Schritt wird für die neue Verbindung ein Fahrplan erstellt, der das neue Angebot möglichst optimal mit bereits bestehenden Verbindungen vernetzt. Vor Betriebsstart informiert der RMV die Fahrgäste ausführlich über die neue Zug- oder Buslinie.
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund versteht sich als Mobilitätsdienstleister im regionalen Verkehr, dessen Angebote eng mit den lokalen Verkehren der Städte und Gemeinden im Verbundgebiet verknüpft sind. Entsprechend den veränderten Bedürfnissen seiner Kunden setzt der RMV auf intelligente Verknüpfungen unterschiedlichster Verkehrsmittel, um optimale Wegeketten zu verwirklichen.
Integrieren statt abgrenzen lautet das Konzept des RMV. Deshalb bindet er den Individualverkehr in Form des eigenen PKWs, von Carsharing-Angeboten und des Fahrrads, beispielsweise im Projekt "Bike + Business", in seine Mobilitätskonzepte ein.
Auch Schiffslinien und Taxigesellschaften sind Partner des RMV. Mit zielgruppenspezifischen Angeboten, beispielsweise in den Abendstunden, an Wochenenden und in den Sommermonaten, schlägt der RMV Brücken zwischen Berufs- und Freizeitverkehr.
Treffpunkt statt Grenze: der Übergang vom Individualverkehr zum öffentlichen Nahverkehr
Oft wird eine Fahrt erst durch die Kombination unterschiedlichster Verkehrsmittel effizient. Deshalb sorgt der RMV dafür, dass die Übergangsstellen vom Individual- zum öffentlichen Verkehr sinnvoll gestaltet werden, beispielsweise mit Park+Ride-Plätzen, sogenannten "Kiss+Ride"-Halten sowie Fahrrad-Abstellplätzen. Vor Reiseantritt können aktuelle Abfahrtszeiten von Bussen und Bahnen per Handy abgefragt oder im Internet nachgelesen werden. Auch der Ticketkauf ist mit mobilen Geräten überall im Verbund möglich. Abfahrtstafeln informieren in Echtzeit über die Anschlussmöglichkeiten an den Stationen und Haltestellen. Wer sich entscheidet, Teilstrecken seiner Route mit dem Auto oder dem Fahrrad zurück zu legen, erhält auch hierzu aktuelle Informationen. Die Fahrradmitnahme im Zug ist kostenlos.
Weiter kommen mit mehr Information
Viel mehr Reisende als allgemein angenommen benötigen für ihre Reisewege zusätzliche Informationen, beispielsweise über die Barrierefreiheit von Stationen, die Lage von Rampen und Aufzügen oder die Anschlusssicherheit bei eingeschränktem Gehvermögen. Hier hilft die Verbindungsauskunft auf dieser Homepage. Sie ist deutschlandweit ein Meilenstein bei der integrierenden Reiseplanung.
Der Regionale Nahverkehrsplan des RMV (RNVP) ist das zentrale Instrument zur Steuerung der weiteren Entwicklung des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs im Verbundraum.
Mit ihm werden wichtige Weichenstellungen und Schwerpunktsetzungen für die Entwicklung des öffentlichen Verkehrsangebots sowie der dazugehörigen Dienstleistungen in den Jahren bis 2030 und darüber hinaus vorgenommen.
Der verbundweite Nahverkehrsplan für die Region Frankfurt Rhein-Main zum Herunterladen
Anlagen
Anlage 1: Schienenpersonennahverkehr Überblick zum Herunterladen
Anlage 2: Schienenpersonennahverkehr Rahmenfahrplan zum Herunterladen
Anlage 3: Weitere Maßnahmen zum Herunterladen
Anlage 4A: Leistungsangebot im regionalen Busverkehr im Überblick zum Herunterladen
Anlage 4B: Angebotskonzept im regionalen Busverkehr zum Herunterladen
Anlage 4C: Qualifiziertes Buskonzept im RMV zum Herunterladen
Anlage 5A: Teilnetzbezogene Priorisierung Ausbaubedarf Stationen zum Herunterladen
Anlage 5B: Stationsbezogene Beschreibung Ausbaubedarf zum Herunterladen
Anlage 6A: Teilnetze Schienenpersonennahverkehr zum Herunterladen
Anlage 6B: Vergabekalender Buspersonennahverkehr zum Herunterladen
Anlage 7: Qualitätssicherungsvereinbarung für eigenwirtschaftliche Verkehre zum Herunterladen
Anlage 8: Beteiligungs- und Anhörungsverfahren zum RNVP zum Herunterladen
Anlage 9: Auswertung lokaler Nahverkehrspläne zum Herunterladen
Anlage 10: Prüfung der Erforderlichkeit einer Strategischen Umweltprüfung für den RNVP zum Herunterladen
Anlage 11: Pendlerverflechtungen kartografische Darstellung zum Herunterladen
Der Regionale Nahverkehrsplan (RNVP) ist der Rahmenplan für die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs in der Region Frankfurt RheinMain. Im RNVP werden unter anderem die Bahnhöfe und Stationen als Schnittstelle verschiedener Verkehrsmittel betrachtet. Dabei spielt das Thema Park+Ride eine wichtige Rolle. Im Maßnahmenplan Park+Ride wurde die vorhandene Situation eingehend untersucht und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Der Maßnahmenplan Park+Ride ist ein vertiefendes Arbeitsdokument. Die inhaltliche Konzeption und Bearbeitung erfolgte in Kooperation mit der Integrierten Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH (ivm). Damit konnten wesentliche Informationen hinsichtlich Kapazitäten, Auslastungen oder auch der straßenseitigen Anbindung von Park+Ride-Anlagen in den Maßnahmenplan einfließen. Aus allen Bestandsdaten, Erhebungen und entwickelten Standards haben RMV und ivm den Handlungsbedarf ermittelt und Maßnahmenempfehlungen abgeleitet.
Der Maßnahmenplan Park+Ride richtet sich an die Gremien und Verwaltung der Städte und Gemeinden und soll einen Anstoß geben, geeignete Maßnahmen einzuleiten.
Maßnahmenplan Park+Ride zum Herunterladen
Empfehlungen für Regional-, S- und U-Bahn-Stationen
Anlage zum Maßnahmenplan Park+Ride
Die Kombination von Verkehrsmitteln ist bei vielen Fahrgästen längst gelebter Alltag. Konzepte und Anregungen für die Zukunft mit einer besseren Vernetzung und Nutzung hat der RMV nun mit dem "Maßnahmenplan Fahrrad und ÖPNV" vorgelegt.
Fahrrad und ÖPNV
Immer mehr Menschen kombinieren das Fahrrad mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Damit verändern sich auch der Anspruch an den ÖPNV: Bike+Ride-Anlagen, Fahrradboxen und Wegeleitungen für Radfahrer gewinnen an Bedeutung, ebenso wie die Fahrradmitnahme im Freizeitverkehr.
Dazu hat der RMV nun den Maßnahmenplan "Fahrrad und ÖPNV" vorgelegt. Der RMV, dem selbst keine Bahnhöfe oder Fahrradabstellanlagen gehören, möchte damit Anregungen und Impulse für die weitere Entwicklung geben.
Bessere Vernetzung gestalten
Der Maßnahmenplan führt die verschiedenen, im Verbundgebiet bereits realisierten Projekte und Angebote zusammen, skizziert neue Konzepte und wird so zu einer praktischen Handreichung für Partner aus dem Verkehrsbereich, den Kommunen und den Fördermittelgebern, mit denen weitere Ideen realisiert werden können. Ab sofort steht er Interessierten wie politischen Vertretern, Verbandsmitgliedern oder Fachplanern als Print- oder Digitalversion zur Verfügung.
Weiter in Richtung der Fahrgäste
Dass die Kombination von Verkehrsmitteln bereits längst gelebter Alltag der Menschen ist, zeigt auch die laufende Marktforschung des RMV: Im Verbundgebiet sind 55 Prozent der Menschen multimodal unterwegs, Stadtbewohner und junge Menschen noch weitaus häufiger.
Dem gegenüber stehen rund 22.000 Fahrradstellplätze an Bahnstationen im gesamten RMV-Gebiet: Rund 320 von 390 Zughalten verfügen über Bike+Ride-Anlagen. Dazu gehören nicht nur offene Stellplätze, sondern auch abschließbare Fahrradboxen und Fahrradparkhäuser.
Der Maßnahmenplan soll motivieren, weitere Projekte zu beginnen. In Kooperation mit unterschiedlichen Partnern unterstützt der RMV dabei die Planung und Errichtung weiterer Anlagen.
Konkrete Ergänzungen zum Nahverkehrsplan
Der Maßnahmenplan „Fahrrad und ÖPNV“ ist bereits die zweite Handreichung zum verbundweiten Regionalen Nahverkehrsplan. Mit den Maßnahmenplänen werden Themen und Projekte des RMV vertieft und konkretisiert. Den ersten Leitfaden zum Thema Park+Ride veröffentlichte der RMV Ende 2016.
Maßnahmenplan Fahrrad und ÖPNV
Der zweiteilige Maßnahmenplan "Barrierefreie Haltestellen im Busverkehr" gibt im ersten Band Entscheiderinnen und Entscheidern einen strategischen Überblick und zeigt Best-Practice-Beispiele. Der Planungsleitfaden im zweiten Teil richtet sich an die umsetzenden Akteure und umfasst wichtige rechtliche Rahmenbedingungen, Empfehlungen des RMV zur konkreten Umsetzung sowie Aspekte zur Finanzierung.
Ergänzt wird der Maßnahmenplan durch Hinweise zur barrierefreien Gestaltung von Haltestellen im dritten Band "Gestaltungsrichtlinien für Haltestellen und Wartehallen im RMV-Verbundgebiet".