Die Geschichte des RMV
Vom Modellprojekt zum Mobilitätsverbund
Seit mehr als 25 Jahren organisiert der Rhein-Main-Verkehrsverbund mit Sitz in Hofheim in einem kommunalen Verband aus 15 Landkreisen, vier kreisfreien Städten, sieben Städten mit Sonderstatus und dem Land Hessen den öffentlichen Personennahverkehr.
Im Jahr 1996 betrug die Zahl der Fahrgäste rund 530 Millionen und stieg stetig an, im Jahr 2019 gab es circa 808 Millionen Fahrgäste im RMV und eine Verkehrsleistung von 9,3 Milliarden Personenkilometern.
Anfang der 1990er Jahre steht der Schienenverkehr vor großen Herausforderungen: Über viele Jahre ist die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs gesunken, die Deutsche Bundesbahn, die den Nahverkehr auf der Schiene betreibt, ist hoch verschuldet. Strecken werden stillgelegt, der Fuhrpark ist veraltet. Der Bund reagiert, indem er die Verantwortung für den Schienennahverkehr an die Länder überträgt.
In Hessen wurden dazu zwei Verkehrsverbünde gegründet: RMV und NVV (Nordhessischer Verkehrsverbund).
Im RMV hat jeder Gesellschafter eine Stimme. Zudem liegt die Zuständigkeit für die lokalen Verkehre, wie Stadtbusse oder U- und Straßenbahnen, bei den Lokalen Nahverkehrsorganisationen (LNO).
Am 28. Mai 1995 nimmt der Verbund seinen Betrieb auf. Für die Fahrgäste wird es dadurch möglich, mit einer einzigen Fahrkarte von zum Beispiel Marburg nach Wiesbaden zu fahren. Und dabei wird die Fahrt auch noch günstiger. Das Motto heißt: "ein Fahrplan, ein Fahrschein, ein Fahrpreis“. Die Kunden profitieren zudem von modernen Fahrkartenautomaten und der Einführung noch heute beliebter Tarifangebote wie RMV-KombiTicket oder RMV-JobTicket. Schon in den ersten fünf Jahren kann die Fahrgastzahl pro Jahr um 80 Millionen gesteigert werden.
- Von Beginn an baut der RMV insbesondere das S-Bahn-Angebot schrittweise aus. Neu hinzu kommt die S8 zwischen Wiesbaden und Hanau.
- Seit 01.06.1997 fahren die S3 und die S4 über den Frankfurter Südbahnhof hinaus bis Darmstadt beziehungsweise Langen.
- 1998 wird die Station Frankfurt Messe eröffnet und seit 2000 bietet die S9 direkte Fahrten von Wiesbaden zum Frankfurter Flughafen ohne Umweg über Mainz.
- Seit 2002 fährt die S7 von Frankfurt über Groß-Gerau nach Riedstadt-Goddelau.
- 2003 werden die S1 nach Rödermark-Ober-Roden und die S2 nach Dietzenbach verlängert.
- Mehr als 190 Fahrzeuge sind inzwischen im Einsatz
- 2014 löst der RMV mit dem neuen S-Bahn-Vertrag Investitionen in Höhe von mehr als einer halben Milliarde Euro für den Kauf von mehr als 100 neuen S-Bahn-Fahrzeugen aus.
- Die S-Bahn RheinMain ist heute die modernste S-Bahn-Flotte Deutschlands. Täglich nutzt bis zu eine halbe Million Menschen die S-Bahn RheinMain mit ihren neun Linien auf insgesamt 303 Kilometern.
Von Beginn an steht der RMV besonders bei Tarif und Vertrieb für Innovation. So wird 1996 der Card-o-mat eingeführt, der den bargeldlosen Kauf von Zeitkarten ermöglicht. In Marburg startet mit der Electronic Card ein echtes Novum zu dieser Zeit: Die Fahrgäste halten die aufladbare Chipkarte beim Ein- und Aussteigen an Lesegeräte.
2006 testet der RMV den Fahrkartenkauf per Handy-App, 2007 startet der "Fahrkartenautomat für die Hosentasche“ verbundweit.
2012 führt der RMV das (((eTicket in Form einer digitalen Chipkarte für Fahrkarten ein.
Mit etwa 860.000 eTickets werden mittlerweile nirgends so viele elektronische Fahrkarten auf Chipkarte genutzt wie im RMV. Das eTicket ist zugleich Zugang zu Sharing-Angeboten (Auto, Rad). Hiermit entspricht der RMV dem Trend zur Vernetzung von Verkehrsmitteln. Entsprechend baut der RMV seine erfolgreiche App zu einer Vernetzungsplattform aus.
- Seit 2014 führt der RMV schrittweise Expressbus-Linien als schnelle und komfortable Ergänzung zur Bahn ein, die einerseits wie ein Ring um die Metropole Frankfurt verkehren, andererseits auch in die Regionen unterwegs sind.
- Ende 2017 weitet der RMV den Nachtverkehr auch in die Region deutlich aus.
- Seit 2019 bieten die Fahrkartenautomaten kostenloses WLAN für alle Fahrgäste. Auch alle 191 S-Bahnzüge und viele weitere Regionalzüge sind bereits mit WLAN ausgerüstet.
- Die Klimaziele von Bund und Ländern bringen im Jahr 2019 Millionen Euro Fördermittel und treiben die Verkehrswende voran. Viele Großprojekte wie der Ausbau der S6 sind in der Umsetzung und ein weiterer massiver Ausbau des Netzes ist mit der Regionaltangente West und dem Fernbahntunnel geplant. Neue Technologien kommen zum Einsatz: Tests von autonomen Fahrzeugen laufen bereits und seit Ende 2022 ist die Brennstoffzellenzugflotte auf der Taunusbahn im Einsatz.
2002 wird das Hessenticket eingeführt, mit dem bis zu fünf Personen in allen drei hessischen Verkehrsverbünden einen Tag lang mobil sein können.
2017: Schülerticket
Ein Jahr, einen Euro pro Tag, in ganz Hessen fahren - das Ticket für Schüler und Azubis.
Seit 2020: Das Seniorenticket Hessen ist eine persönliche Jahreskarte für alle Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren für 365 Euro im Jahr.
1995: Der RMV startet mit dem damaligen Geschäftsführer Volker Sparmann unter dem Motto "ein Fahrplan, ein Fahrschein, ein Fahrpreis“. | |
1997: S3 und 4 werden nach Langen beziehungsweise Darmstadt verlängert. | |
1998: Die Frankfurter Messe bekommt eine eigene S-Bahn-Station. | |
1999: Die Taunusbahn wird fährt nun auch zwischen Grävenwiesbach und Brandoberndorf. | |
2002: Das Hessenticket wird als Gruppentageskarte eingeführt. Die S7 wird eingeführt und fährt von Frankfurt bis nach Riedstadt-Goddelau. Sie ist bis heute die einzige S-Bahn-Linie, die nicht durch den S-Bahn-Tunnel fährt. | |
2003: Die S1 und S2 werden in den Rodgau verlängert. | |
2005: Die umfassend modernisierte Odenwaldbahn nimmt ihren Betrieb auf. Mit Erfolg: Bis zum 25-jährigen RMV-Jubiläum werden sich die Fahrgastzahlen auf dieser Linie verdoppeln. | |
2007: Das RMV-HandyTicket startet nach einjährigem Test in Frankfurt verbundweit. | |
2008: Prof. Knut Ringat wird Geschäftsführer des RMV und löst im Jahr darauf Volker Sparmann als Sprecher der Geschäftsführung ab. | |
2010: Es gibt einen Semesterticketvertrag mit unbegrenzter Laufzeit. | |
2011: Die Pfungstadtbahn wird reaktiviert. | |
2012: Das eTicket (elektronische Fahrkarte auf Chipkarte) wird eingeführt. | |
2013: Die 65-plus-Karte startet – als erstes Produkt, das es nur als eTicket gibt. Das HandyTicket bekommt mehrere neue Funktionen wie Ticketkauf aus der Tür-zu-Tür-Verbindungsauskunft, bezahlen über die Mobilfunkrechnung und das Hessenticket. | |
2014: Dr. André Kavai wird an der Seite von Prof. Knut Ringat Geschäftsführer des RMV. Der neue S-Bahn-Verkehrsvertrag startet mit mehr Fahrten, moderner Fahrzeugflotte und mehr Personal für Sicherheit und Service. Als Pilotversuch nimmt die erste Expressbuslinie den Betrieb auf. Bis 2020 wird das X-Bus-Netz auf 19 Linien anwachsen. | |
2015: Eine neue Finanzierungsvereinbarung mit dem Land Hessen gibt Planungssicherheit und ermöglicht verbesserte und neue Angebote. | |
2016: Die RMV-App wird um Anzeige von Mietfahrrädern, Carsharing und Taxis erweitert und der digitale Pilottarif RMVsmart startet. | |
2017: Einführung des Schülerticket Hessens und des durchgängigen Nachtverkehrs in den Wochenendnächten. | |
2018: Das Landesticket Hessen gibt es ab dem 1. Januar für alle Landesbediensteten. In Frankfurt werden Tageskarten günstiger und kurze Fahrten über die Stadtgrenzen ebenso. In der RMV-App sind nun DB-Fernverkehrsfahrkarten erhältlich. | |
2019: Der S-Bahn-Halt "Gateway Gardens" wird in Betrieb genommen. Der RMV testet autonome Fahrzeuge auf einem Testfeld am Frankfurter Mainkai. Die mehr als 600 RMV-Fahrkartenautomaten bieten kostenloses WLAN und bilden zusammen eines der größten frei zugänglichen WLAN-Netze bundesweit. Die RMV-App wird um den Verkauf von Fahrkarten der Kölner Verkehrsbetriebe erweitert, Taxi-Dienste eingebunden, bezahlen mit PayPal ermöglicht und Wochen- und Monatskarten ins Sortiment genommen. Der RMV ist federführend mit dabei, als die Mobility-inside-Gesellschaft gegründet wird. Das Ziel der Brancheninitiative: Informieren, buchen und bezahlen aus einer Hand, egal wo der Fahrgast in Deutschland den ÖPNV nutzen will. | |
2020: Das Seniorenticket Hessen kommt auf den Markt. |
Jubiläumsbuch: 25 Jahre RMV
Stand: 2020