Bessere Lage, kürzere Fußwege: Verlegung des Bahnhofs Anzefahr lohnt sich

Verlegung des Bahnhofs laut Nutzen-Kosten-Untersuchung förderfähig durch Bund und Land / Kooperation zwischen RMV, Stadt Kirchhain und RNV Marburg-Biedenkopf

Fahrgäste in Anzefahr können sich freuen: Der Bahnhof im Kirchhainer Stadtteil soll nicht nur barrierefrei ausgebaut werden – eine komplette Verlegung der Station vom westlichen Ortsrand in Richtung Ortsmitte an die Straßenbrücke der Schönbacher Straße wurde als förderfähig anerkannt. Dies bestätigte Hessen Mobil nach Prüfung der Bahnhofsuntersuchung, die der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) zusammen mit der Stadt Kirchhain und dem Regionalen Nahverkehrsverband Marburg-Biedenkopf (RNV) durchgeführt hat.

Olaf Hausmann, Bürgermeister der Stadt Kirchhain, sagt: "Es freut mich sehr, dass wir den Wünschen unserer Bürgerinnen und Bürger ein Gehör schenken konnten und zeigen können, dass die Verlegung der Station in den Ortskern machbar ist. Hierdurch verkürzt sich der Weg zum Bahnhof spürbar."

"Die Reisezeit ist für unsere Fahrgäste ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, ob sie in Bus und Bahn einsteigen. Gerade auf der letzten Meile zwischen Station und Haustür sind kurze Wege essenziell", sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. "Deshalb freut es mich sehr, dass die Signale für die Verlegung des Bahnhalts in Anzefahr auf grün stehen und die Station bald deutlich leichter erreichbar ist."

Erster Kreisbeigeordneter und RNV-Vorstandsvorsitzender Marian Zachow, erläutert: "Der neue Haltepunkt in Anzefahr wird nicht nur zentraler gelegen sein – er ermöglicht gleichzeitig auch viele neue Chancen der städtebaulichen und verkehrlichen Entwicklung, zum Beispiel für P+R-Anlagen, die Anbindung an das Radwegenetz oder die örtliche Busanbindung. So kann aus einem abgelegenen Haltepunkt eine Rendezvous-Haltestelle werden, an der Zug und Bus und andere Verkehrsträger intermodal verknüpft werden."

Basis der Untersuchungsergebnisse und Kooperation ist die Nutzen-Kosten-Untersuchung der drei Projektpartner. Diese ergab ein Nutzen-Kosten-Verhältnis nach dem standardisierten Bewertungsverfahren von 1,6 und ist somit volkswirtschaftlich vorteilhafter, als die reine Modernisierung der momentanen Station. Denn: Aktuell liegt der Bahnhof abseits am westlichen Ortsrand, erlaubt keine direkte oder stufenfreie Verbindung vom einen Gleis zum anderen und bietet keine Verknüpfung zu anderen Verkehrsmitteln.

Eigentümerin der bisherigen Station und Bauherrin der neuen Station ist die DB Station und Service AG, die daher mit der Umsetzung der Stationsverlegung betraut ist, welche aufgrund rechtlicher Planungserfordernisse, Ausschreibung von Bauleistung sowie Einrichtung von Sperrzeiten der Bahnstrecke mehrere Jahre umfasst.

Stand: 07.03.2023