RMV, VHT und Kommunen starten 2024 neues Fahrrad- und Autovermietsystem im Hochtaunuskreis

Kooperation von RMV, Verkehrsverband Hochtaunus und drei Kommunen / Angebot im Modellprojekt RMVall-in soll Möglichkeiten für Sharing-Angebote im suburbanen und ländlichen Raum aufzeigen / Aufbau der Stationen und Betriebsstart in 2024

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund baut das Mobilitätsangebot über den klassischen Bus- und Bahnverkehr hinaus weiter aus. Im nächsten Jahr werden vollelektrische Car- und Bikesharing-Angebote sowie neue Fahrradabstellanlagen an mehreren Bahnhöfen im Hochtaunuskreis entstehen. An diesen Mobilitätsstationen entlang der Taunusbahn werden Pedelecs, Lastenpedelecs und Elektroautos digital buchbar sein. Beim Aufbau und beim Betrieb des Mobilitätsangebotes kooperiert der RMV mit dem Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) und den Städten Friedrichsdorf, Neu-Anspach und Usingen. Alle Kommunen beteiligen sich je hälftig an der Finanzierung des Mobilitätsangebotes vor Ort. Errichtet werden die ersten Stationen Anfang des Jahres 2024, so dass im Frühjahr des kommenden Jahres der Vermietbetrieb starten kann.

"Damit Menschen ihr Auto stehen lassen, braucht es attraktive Angebote", so der Aufsichtsratsvorsitzende des RMV und Landrat des Hochtaunuskreises Ulrich Krebs. "Nicht für jedes Dorf oder zu jeder Uhrzeit können das Lokalbusse leisten. Sharingangebote haben daher gerade auch außerhalb des Ballungsraums großes Potenzial und ich finde es toll, dass RMV, VHT und die Kommunen hier bei uns im Hochtaunuskreis ein solches System testen."

"Gerade in der Region mit weniger dichtem ÖPNV-Netz und weiteren Wegen sind Mieträder und -autos eine ideale Ergänzung des klassischen Bus- und Bahnangebots", so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. "Wir freuen uns erstmals im RMV-Gebiet außerhalb der Großstädte ein öffentliches Mobilitätsangebot mit allen denkbaren Verkehrsmitteln anzubieten und dabei gleich vier Partner dabei zu haben."

Frank Denfeld, Geschäftsführer des VHT: "Die zusätzlichen Mobilitätsoptionen sind für den Hochtaunuskreis eine tolle Chance, den ÖPNV mit anderen Mobilitätsformen zu kombinieren. Neben Fahrradabstellanlagen werden 58 Pedelecs und sieben Lastenpedelecs und zehn Elektroautos entlang der Strecke verfügbar sein und dort die Mobilität neu definieren. Es freut mich sehr, dass solche Angebote nun endlich auch ihren Weg zu uns in den ländlicheren Raum finden und die Kommunen hier mitziehen."

Lars Keitel, Bürgermeister von Friedrichsdorf: "Mit der Realisierung der Mobilitätsstationen und des Mietfahrrad-Angebotes setzten wir Inhalte des Entwicklungskonzepts "Lebendige Zentren Friedrichsdorf" und unseres Klimaschutzkonzepts konkret um. Ich freue mich sehr, dass wir so die Mobilität innerhalb Friedrichsdorfs weiter aufwerten können. Das neue Bikesharing wird das bestehende Carsharing-Angebot hier ideal ergänzen."

"Neben den öffentlichen Verkehrsmitteln sind moderne Mobilitätsformen, wie zum Beispiel Auto- oder Fahrradvermietsysteme, wichtige Bausteine, um das Verkehrsaufkommen zu reduzieren", so Birger Strutz, Bürgermeister von Neu-Anspach. "Wir können den Neu-Anspachern so eine nahtlose Anknüpfung zum nächstgelegenen Bahnhof ohne eigenes Auto bieten."

Usingens Bürgermeister Steffen Wernard: "Es freut mich sehr, dass diese Idee in der Politik auf große Zustimmung gestoßen ist und wir den Bürgerinnen und Bürgern zukünftig sogar an mehreren Sharing-Stationen in Usingen ein ansprechendes Nahmobilitäts-Paket anbieten können. Erfreulich ist auch, dass sich neben Usingen ebenfalls die Kommunen Neu-Anspach und Friedrichsdorf beteiligen und somit entlang der Taunusbahn-Strecke ein attraktives Angebot geschaffen werden kann – denn die Anmietung und Rückgabe der Pedelecs kann an unterschiedlichen Stationen erfolgen."

Der Aufbau des Angebotes sowie der Pilotbetrieb bis Ende 2024 erfolgt im Rahmen des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten Modellprojektes "RMVall-in – die generelle Mobilitätsplattform". In dessen Teilprojekt 6 "Elektrifizierte Nahmobilität entlang der Taunusbahn" baut der RMV seine neuen Mobilitätsangebote weiter aus. Der Betrieb soll bis zum Ende des Jahres 2029 laufen. Die Kommunen, der VHT und der RMV haben eine Kostenteilung für den laufenden Betrieb der Sharing-Angebote ab 2025 vereinbart. Mit dem Projekt soll exemplarisch gezeigt werden, wie neue Mobilitätsangebote des Umweltverbunds auch im suburbanen und ländlichen Raum erfolgreich betrieben werden können.

Stand: 18.10.2023