Fahrtenangebot im RMV für 2024 gesichert

Außenansicht Coradia Continental

© fahma GmbH/Lederer

Am Sonntag, 10. Dezember, hat der Fahrplanwechsel im RMV stattgefunden. Die beste Nachricht vorweg: Trotz schwieriger Finanzierungslage muss keine einzige Fahrt gestrichen werden - das Angebot kann punktuell sogar Erweiterung finden.

Punktuell mehr Fahrten

Neues bringt der Fahrplan besonders für Fahrgäste des Mittelhessenexpresses (Dillenburg/ Treysa – Gießen – Frankfurt). Dort übernimmt die Hessische Landesbahn den Betrieb. Zum Start des Fahrplans 2025 – wenn die S-Bahn auf eigenen Gleisen fährt und der Regionalverkehr mehr Platz hat – wird dann auch die Fahrtenzahl steigen.

Einzelne zusätzliche Fahrten gibt es zudem im Rheingau auf der Linie RB10 (Frankfurt - Wiesbaden - Neuwied), entlang der Lahn auf der Linie RE24 (Limburg - Gießen), sonn- und feiertags in der Rhön auf der Linie RB52 (Fulda - Gersfeld) sowie im Expressbus-Verkehr im Taunus (Linie X72: Wiesbaden - Limburg).

Ziel: mehr Fahrten gewinnen

Der RMV verfolgt ein klares Ziel: mehr Fahrgäste gewinnen. Denn nur so lassen sich langfristig die Klimaziele erreichen und die Lebensqualität im Verbundgebiet steigern. Der Erfolg des Deutschland-Tickets hat gezeigt, dass Bus und Bahn fahren für viele Menschen immer attraktiver wird. Doch auch das Fahrtenangebot muss langfristig erweitert und verbessert werden, um mit der steigenden Nachfrage Schritt zu halten – was angesichts der derzeit sehr angespannten Finanzierungslage den Verkehrsverbund vor eine schwierige Aufgabe stellt.

Zudem nimmt das "Jahrzehnt des Bauens" auf der Schiene immer weiter Fahrt auf: Mit 2.300 Baumaßnahmen, darunter wochenlange Sperrungen von Hauptstrecken, werden die Fahrgäste 2024 mancherorts vor eine Geduldsprobe gestellt. Der RMV bittet seine Fahrgäste jetzt schon um Verständnis. Denn nur mit einem Schienennetz in Top-Zustand und zusätzlichen Gleisen kann er mehr und pünktlichere Verbindungen anbieten.

Schienennetzplan mit eingezeichneten Baustellen

Rekordanzahl von Bauarbeiten für Sanierung und Ausbau der Schienenwege
© RMV

Die Fahrplanänderungen in den Regionen

Teilnetz Mittelhessen

Zum Fahrplanwechsel übernimmt die Hessische Landesbahn (HLB) den Betrieb des Teilnetzes Mittelhessen von der DB Regio AG. Zum Teilnetz gehören vier Linien: RB40 (Frankfurt – Gießen – Dillenburg), RB41 (Frankfurt – Gießen – Marburg – Schwalmstadt-Treysa) und RB49 (Hanau – Friedberg) sowie die neue Linie RB37 (Frankfurt – Gießen, startet im Dezember 2024). 

Aufgrund von Zulassungsverzögerungen beim Hersteller Alstom stehen die Neufahrzeuge des Typs Coradia Continental XCC noch nicht zur Verfügung. Daher werden ersatzweise aus anderen HLB-Teilnetzen verfügbare Fahrzeuge sowie geliehene Bestandsfahrzeuge vom Typ Talent 2 eingesetzt, welche die bisherige Betreiberin des Netzes, die DB Regio AG, zur Verfügung stellt. Die Platzkapazitäten können im Ersatzkonzept nahezu vollständig angeboten werden, bis voraussichtlich im März 2024 dann der erste Teil der neuen Flotte kommt.

Teilnetz Rheingau

Im Teilnetz Rheingau beginnt ein neuer Verkehrsvertrag mit der bisherigen Betreiberin Vias. Die eingesetzten Fahrzeuge werden modernisiert. Durch einzelne Zusatzfahrten wird die RB10 noch häufiger im Halbstundentakt unterwegs sein. Die RE9 ist grundsätzlich wie bislang unterwegs. Während die Linie bislang von HLB und Vias betrieben wurde, übernimmt HLB die Linie komplett. Wegen einer Fahrzeugleihe ans Mittelhessennetz sowie Bauarbeiten wird die Linie RE9 voraussichtlich aber zeitweise nicht oder nur nicht im kompletten Fahrtenumfang unterwegs sein.

Teilnetz Lahn-Vogelsberg-Rhön

Die Linie RE24 fährt nun nicht mehr nur von Gießen bis Weilburg, sondern über Weilburg hinaus bis Limburg. Zudem bedienen die Züge neuerdings die Station Eschhofen, wodurch sich die Fahrzeit nach Wetzlar oder Gießen gegenüber der Fahrt mit der RegionalBahn um rund eine Viertelstunde verkürzt. Die Rhönbahn (RB52 Fulda – Gersfeld) verkehrt ab dem Fahrplanwechsel nun auch im Winter und somit ganzjährig im Stundentakt.

Start des neuen Verkehrsvertrages im Linienbündel RTK Wiesbaden-Nord

Das bedeutet Neufahrzeuge auf den Linien 269 (Wiesbaden – Neuhof – Idstein), 271 (Wiesbaden – Hahn – Neuhof – Idstein) und X72: (Expressbus Wiesbaden – Limburg). Die Expressbusse werden mit WLAN ausgestattet sein. Erstmals verkehrt die Linie X72 auch sonntags: Fünf Fahrten täglich bringen die Fahrgäste von Wiesbaden nach Limburg und zurück. Auch wurden bei den Fahrten unter der Woche die Nachmittags- den Vormittagszeiten angepasst, sodass die Busse nun im sauberen Stundentakt fahren.

Taunusnetz

Nachdem Wasserstoffzüge auf der RMV-Linie 15 (Brandoberndorf – Bad Homburg) seit Frühsommer zuverlässig unterwegs sind und auch die Betankung reibungslos funktioniert, werden die Züge des Typs iLint nun auch auf der RMV-Linie 12 (Königstein – Frankfurt-Höchst – Frankfurt Hauptbahnhof) eingesetzt. Auf der RMV-Linie 11 (Bad Soden – Frankfurt-Höchst) wird je nach Verfügbarkeit von Fahrzeugen und Personal entschieden, ob die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH (kurz: "start") oder wie seit Ende September übergangsweise die S-Bahn RheinMain die Linie in den Folgewochen betreibt. Für die vierte zum Teilnetz gehörige RMV-Linie 16 (Friedrichsdorf – Friedberg) stehen weiter moderne Dieselzüge zur Verfügung, die dann im Laufe des Winters von den Wasserstoffzügen abgelöst werden sollen.

Baumaßnahmen

Um den Nahverkehr der Region fit für die Zukunft zu machen, wird auch im kommenden Jahr an vielen Stellen gebaut. Aktuelle Sperrungen und die sich hieraus ergebenden Fahrplanänderungen finden Sie auf unserer Seite

Gravierende Einschränkungen im Bahnverkehr